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Hunkeler Innovation Days 2017: Inkjet macht weiter Quantensprünge

An den Hunkeler Innovation Days in Luzern zeigen die Hauptakteure der „Transpromo“-Druckbranche alle zwei Jahre, was Sache ist.

Die Firma Hunkeler, Initiator dieser Ausstellung, zeigt die neue POPP8-Generation im Betrieb. Die Postkartenherstellung wird von der Rolle bis zum Stapel gezeigt mit Schneidemodul, Separationsmodul und Stapelmodul. Verarbeitet werden 22,5 Zoll breite Bahnen, die mit einer Geschwinigkeit von 180 m/min laufen.

Hunkeler und Müller-Martini zeigen eine Inline-Bücherproduktion. Softcover-Bücher werden formatvariabel gedruckt, geschnitten und gebunden. Die zwei Unternehmen bezeichnen ihre Technologie als „best-in-class“.

Fujifilm zeigt einen Dimatix Samba-Druckkopf mit geschätzt etwa 30 Zoll Breite. Damit können Single-Pass-Drucker gebaut werden.

 

Kodak setzt auf ein anderes Wirkprinzip, die Continuous Flow Technologie. Stand der Technik ist eine Zeitungsdruckerei in Singapore, die mit 600×600 dpi eine Zeitung druckt mit 900 m/min. Für 2018 ist bereits die nächste Druckkopfgeneration angekündigt, die Ultrastream-Technologie. Damit können bis zu 250 cm breite Druckköpfe gebaut werden, die mit einer Auflösung bis zu 600×1800 dpi mit bis zu 300 m/min drucken. Dies dürfte den Offsetdruck weiter in Bedrängnis bringen, da Kodak diese neue Technologie bereits damit bewirbt, die niedrigsten digitalen Druckkosten zu haben.

In den Vorträgen von DoxNet liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Continuous Inkjet“. Eric Owen von Kodak zeigt die 50-jährige Geschichte der Stream-Technologie, den Stand der Technik und den in den nächsten 18 Monaten zu erwartenden Fortschritt. Marc Hirtz und Manoj George von Pitney Bowes nehmen im nächsten Vortrag den Faden gleich auf und zeigen, wie mit Industrie 4.0 im Digitaldruck noch grosse Leistungssteigerungen möglich sind. Mit neuartigen Sensoren und mit „Predicitve Analytics“ lässt sich die Maschinenverfügbarkeit erhöhen. Wartungshalte müssen nicht mehr fix vorgenommen werden, sondern können situativ eingeplant werden, so wie es der Betriebszustand der Maschinen erfordert. Inspiriert worden ist Pitney-Bowes durch den Lösungsansatz, den General Electric für die Wartung von Flugzeugtriebwerken anwendet.


Smithers Pira schätzt den weltweite Inkjet-Markt auf eine Grösse von 65 B USD.

Weiter konnte an den Innovation Days beobachtet werden, dass im Inkjetdruck auch neue Nischenmärkte entstehen. Als Beispiel kann DNSC Diversified Nano Solutions Corp betrachtet werden, die unter dem Markennamen „Inkcrypt“ Tinten und Rohstoffe verkauft, die speziell für den Sicherheitsdruck konzipirt worden sind.